Fahrradklimatest 2020

Der Fahrradklimatest ist nun ausgewertet und zeigt an, wie fahrradfreundlich die Halstenbeker*innen ihre Gemeinde ansehen und wie unser Ort sich mit dem Fahrradverkehr in den Nachbarorten vergleichen lässt, das heißt, wie erfolgreich der Radverkehr in den Gemeinden gefördert wird.

Halstenbek kann radfreundlicher werden, so schrieben wir vor zwei Jahren. An dieser Einschätzung hat sich bis heute nichts geändert.
In Halstenbek haben in den Monaten September, Oktober und November 2020 81Verkehrsteilnehmer Radler*innen an der Befragung teilgenommen. Damit ist Halstenbek wieder in die Wertung der Gemeinden mit weniger als 20000 Einwohner*innen gekommen. Im kreisinternen Ranking belegt die Baumschulgemeinde in der Kategorie bis 20.000 Einwohner einen vorderen Platz vor den Gemeinden Rellingen, Schenefeld, Barmstedt und Tornesch.
In der Landesrangliste belegt Halstenbek den 18. Platz. Auf Bundesebene liegt Halstenbek auf Platz 306 von 418 beteiligten Gemeinden. Es bleibt also noch viel zu verbessern, bis wir auf Bundesebene einen der vorderen Plätze erreichen.
Am besten wurde die Erreichbarkeit des Ortzentrums (Note 2,8/2,5) bewertet. Das Rathaus befindet sich in etwa im Mittelpunkt von Halstenbek, das spielt bei der Bewertung sicher eine Rolle. Radfahren bringt Spaß und klar ist folglich hier die gute Bewertung (3,6/3,5) und man wird auf dem Fahrrad als Verkehrsteilnehmer akzeptiert (4,0/3,8).  Klar, dass die positive Bewertung der Mitnahmemöglichkeiten im ÖPNV  (3,8/3,4) diese guten Noten gefördert haben.
Schade, dass diese Bewertungen nicht noch besser ausgefallen sind. Schuld daran tragen offensichtlich die Radwege. Ihr Zustand (4,9/4,8), ihre Breite (4,8/4,7), Führung an Baustellen (4,6/4,5) machen das verständlich. Der Missmut wir dabei noch verstärkt durch die mangelhafte Reinigung (4,4/4,8), und die großzügige Kontrolle von Falschparkern (4,7/4,6).  Das Ordnungsamt muß dem Falschparken u.a. auf allen Fußwegen und entgegen der Fahrrichtung und auf dem Blindenleitsystem in der Gustavstraße energisch entgegentreten. Es erstaunt, dass der Zustand der Fahrradwege solch großen Eindruck hinterlassen hat. Abgesehen von Dockenhudener- und Hartkirchener Chaussee sowie Lübzer Straße gibt es noch auf Teilstücken der Gärtnerstraße und Bickbargen eine Radwegebenutzungspflicht. In allen anderen Straßen dürfen bzw. müssen Radfahrer*innen die Fahrbahn benutzen. Das ist vielen Menschen und besonders Autofahrer*innen noch nicht bekannt.
Erstaunen ruft der nach wie vor starke Wunsch nach Leihrädern in Halstenbek hervor (5,3). Wo stellt man sich hier Ausleih- und Abstellmöglichkeiten vor?
Der ADFC Halstenbek ist gespannt auf den nächsten Test der Fahrradfreundlichkeit. Alle Halstenbeker*innen konnten ihre Wünsche kürzlich einbringen in den VEP (Verkehrsentwicklungsplan), und überwiegend wurden dort Wünsche nach einer besseren Infrastruktur für Fahrräder ausgesprochen, aber auch für eine Verbesserung des Fußverkehrs.
Wird Halstenbek die gewünschte Verkehrswende schnellstmöglich umsetzen?

ADFC-Fahrradklima-Test-2020-Gesamt-Ergebnis